Baby’s Haut schält sich wie bei einem Reptil
Inhaltsverzeichnis
Mit Schrecken stellte ich heute morgen fest, dass unser Baby nicht mehr so rosig aussieht wie am Anfang. Überall am ganzen Baby fängt die Haut an zu schuppen und zu schälen. Besonders an den Händen, den Fingern und um die Füße herum löst sich eine Hautschicht vom Baby. Es sieht aus wie eine süße Eidechse die sich häutet nur halt noch goldiger.
Schnellspanner:
• Wieso schält sich die Haut?
• Behandlung der trockenen Haut
Als erstes dachte ich an einen Pilz. Hautpilze bei Babys sind angeblich nichts ungewöhnliches. Sie können vor allem im Windelbereich entstehen, wo es oft feucht ist und kein Licht hinkommt. Auch im Mund von Babys entstehen Hautpilze desöfteren. Und dann gibt es noch die recht häufig in Babyratgebern beschriebene Infektion namens Windelsoor. Candida albicans ist der Verursacher dieser Hefepilzinfektion. Windelsoor zählt als eine Form der Windeldermatitis.
Zum Glück ist die ganze Angst vor einem Pilzbefall meines Babys aber komplett unbegründet!
Obwohl sich die Haut unseres Neugeborenen schält und die Handgelenke, Finger und Achselhöhlen aussehen als hätte sich hier ein fieser Funghi breitgemacht ist das ganze in der Tat normal und unbedenklich.
Erklärung
Bei Neugeborenen besteht die Haut wie bei uns Erwachsenen aus verschiedenen Zellarten die allesamt spezifische Funktionen erfüllen. Zusammen bilden diese Zellen eine Art Hautpanzer, der uns vor Umwelteinflüssen schützt. Ohne diese Schutzschicht wäre unser Organismus der Strahlung gegenüber genauso ungeschützt ausgesetzt wie den zahlreichen Keimen, Viren und Pilzen um uns herum.
Ohne unsere Haut würden wir keinen einzigen Tag überleben. Es ist nicht nur das größte Organ unseres Körpers sondern auch eines der wichtigsten. Kein Wunder also dass man sich heutzutage besondere Sorgen um dieses Organ macht. Vor allem wenn die Haut des eigenen Babys betroffen ist gehen schnell alle Alarmglocken an.
Warum schält sich die Haut meines Neugeborenen Baby’s ?
Veranschaulicht man sich einmal wie der Fötus 9 Monate lang zuvor in Mamas Bauch gelebt hat fallem einem recht schnell die Unterschiede zur Situation nach der Geburt auf. Während es im Mutterleib immer eine gleichbleibende Temperatur gab und das Baby vom schützenden Fruchtwasser umgeben in der Fruchtblase residiert hat, so ändert sich dieser gewohnte Komfort mit der Geburt schlagartig.
Egal ob natürlich geboren oder per Kaiserschnitt auf die Welt geholt, nach der Geburt steht dem Baby eine feindselige Umgebung gegenüber. Es muss jetzt mit schwankenden Temperaturen, einer schwankenden Luftfeuchtigkeit, Bakterien Pilzen und Viren fertig werden und die Haut bereitet sich genau darauf vor. Vor allem die fehlende Feuchtigkeit aus dem Mutterleib macht der Haut schwer zu schaffen, nachdem die Käseschmiere eingezogen ist.
Käseschmiere, überhaupt was für ein Wort. Genau wie Fontanelle, wer denkt sich solche Wörter aus? Bei Käseschmiere denke ich unweigerlich an eine unappetitliche Brotmahlzeit und Fontanelle klingt für mich wie eine Geschlechtskrankheit. „Tut mir leid Schatzi, heute gehts leider nicht ich hab wieder die Fontanellen“
Um dieser Wortgemeinheit zu entgegehen nenne ich Käseschmiere ab jetzt beim korrekten Namen: Vernix. Das Baby benötigt die Vernix damit seine Haut im Fruchtwasser nicht aufquillt. Ich stelle mir an dieser Stelle einfach mal einen Schwimmbadbesuch vor bei dem ich 4 Stunden im Wasser bin. Meine Haut sieht danach geschrumpelt aus wie sonstwas. Die Haut quillt auf. Das gleiche würde bei einem Baby im Bauch der Mama passieren wenn die Vernix es nicht davor schützen würde.
Ist das Baby nun auf die Welt gekommen trocknet die oberste Hautschicht schnell aus. Dies geschieht meist in den ersten 3- 7 Tagen nach der Geburt. Dies ist ein ganz normaler Prozess in dem sich die Haut daran gewöhnt künftig nur noch der Luft ausgesetzt zu sein. Die oberste Hautschicht löst sich ab und wird von der darunterliegenden Hautschicht abgelöst, die nun widerum die erste Verteidigungslinie der Hautschichten einnimmt. Diese ist nach Abschluss der Hauterneuerung nun künftig besser an das Leben außerhalb der Mama angepasst und bereits etwas robuster.
Baby behandeln wenn sich die Haut schält?
Was kann ich gegen die Schuppige Haut tun?
Allzu übereifrige möchten hier gleich zur Salbe oder einer Creme greifen. Auch zu Ölen wird oftmals von Freunden oder der Hebamme geraten. Doch ist das wirklich Sinnvoll?
Auch ich selbst wollte gleich zur Öltube greifen und das Baby erstmal von Kopf bis Fuß einölen. Das gleiche Verlangen trat bei der Mutter auf. Mein Instinkt sagte mir aber irgendwie es wäre nicht gut. Erstmal im Internet recherchieren und siehe da – Herausgekommen ist ein neuer Artikel zu dem Thema:
-> Ist Öl schädlich für mein Baby, darf ich mein Baby einölen?
Prinzipiell muss man das Baby nicht behandeln wenn sich die Haut in den ersten Tagen nach der Geburt schält. Es ist ganz normal das die Haut sich abschält und z.T. leicht rissig wird.
Trotzdem sollte man darauf achten, dass an den Stellen wo die Risse am schlimmsten sind keine offenen Stellen entstehen.
Für die Behandlung der schuppigen Haut während der Umgewöhnungsphase empfiehlt sich einfach einen Tropfen Muttermilch auf den besonders rissigen Stellen zu verreiben. Dies hält die Haut geschmeidig und sorgt dafür, dass keine offenen Stellen entstehen. Diese nämlich wären die Eintrittspforte für Bakterien, Viren und Pilze die man seinem Baby ganz sicher ersparen möchte.
Henriette
says:Dein Link zu dem Artikel über das einölen funktioniert nicht wenn ich darauf klicke!
Ansonsten gute Zusammenfassung, hatte mir erst Sorgen gemacht aber jetzt bin ich beruhigt wegen der trockenen Haut.
Viel Erfolg mit deinem Blog, bist ja recht frisch dabei also alles Gute!
Call me Daddy!
says:Jawoll, vielen Dank für das Lob und noch mehr Dank für die konstruktive Kritik.
Link geht jetzt 🙂
Elvira Hansen
says:Vernix, wieder was gelernt!
Ich finde auch Käseschmiere klingt scheußlich. Wenn ich aber von Vernix spreche wird wohl kaum jemand wissen was damit gemeint ist.
Zu dem Thema einölen, wir reiben unsere Larissa generell nur nach dem Baden ein. Von daher scheinen wir ja alles richtig zu machen 🙂